Dieser Beitrag erklärt aus meiner Sicht, warum man so früh wie möglich anfangen sollte, in Aktien oder ähnliche Wertpapiere zu investieren. Zu aller erst kläre ich die Frage, wieso man ausgerechnet in Aktien investieren sollte. Es gibt viele Gründe dafür. Zum einen haben Aktien ziemlich geringe Einstiegskosten, das heißt, dass man auch für geringe Beträge Aktien kaufen bzw. besparen kann. Anders als beispielsweise bei Immobilien kann man Aktien schon für wenige hundert Euro effektiv besparen. Zum anderen sind Aktien nicht nur etwas für die reichen, sondern auch für Kleinanleger interessant. Wer nun meint, dass Aktien hoch riskante und spekulative Geldvernichtungsmittel sind, der hat nur zur hälfte recht. Bei fehlendem Grundlagen Wissen und mangelnder Recherche ist ein Griff ins Klo bei einem Aktienkauf gar nicht so unwahrscheinlich. Gerade deshalb sollte man, bevor man anfängt damit zu handeln erstmal eine Lernphase durchziehen, in der man sich das wichtigste rund um das Thema aneignet. Zum Beispiel, wie man ein Unternehmen analysiert und verschiedene Begriffe und Abkürzungen, die häufig verwendet werden. Dazu eignen sich Blogs aber auch YouTube Videos. Quellen gibt es dafür genug, man muss nur aufpassen, dass man nicht an falsche Influencer gerät, die einem einen Kurs für „nur sagenhafte 999€“ andrehen wollen. Von diesen Kursen ist abzuraten. Alle relevanten Informationen findet man kostenlos im Internet. Der wichtigste Grunde warum man sich allerdings für Aktien entscheiden sollte ist der Zinseszins Effekt. Die meisten werden ungefähr wissen, was das ist. Trotzdem nochmal eine kleine Erklärung: Ihr erhaltet Zinsen auf euer Kapital, die reinvestiert werden. Erhaltet ihr nun das nächste mal Zinsen, ist euer Kapital durch die vorherigen Zinsen bereits gewachsen, also erhaltet ihr höhere Zinsen. Durch erneute Reinvestition der Zinsen steigt euer Kapital erneut und der Zinsbetrag der nächsten Zinszahlung wächst immer weiter. Euer Kapital wächst also exponentiell.
„Der Zinseszins war die größte Erfindung menschlichen Denkens.“
–Albert Einstein (angeblich)
Dieses Prinzip machen sich auch die Aktienmärkte zunutze, denn da läuft alles in Prozent. Erreicht man also in einem Jahr eine Rendite (Gewinn durch Eigenkapital) von ca. 8%, was dem üblichen Marktdurchschnitt der letzten Jahrzehnte entspricht, kann man das auch in den nächsten Jahren schaffen. Hier ein kleiner Rechenbeispiel zur Veranschaulichung:
Rendite = 8% pro Jahr
Kapital: 100€ (+8% = +8€)
Anlagedauer 1 Jahr: 108€ (+8% = +8,64€)
Anlagedauer 2 Jahre: 116,64€ (+8% = +9,3312€)
Anlagedauer 3 Jahre: 125,9712€
Ohne den Zinseszins hätte man im dritten Jahr lediglich 124€. Der Unterschied mag auf den ersten Blick nicht nach viel aussehen, hier ist der wichtigste Faktor jedoch die Zeit. Also sollte hiermit auch klar sein, dass die Anlage in Aktien ein langfristiges Investment darstellt und kein Weg ist um schnell reich zu werden. Wer mit diesem Gedankengang etwas herumspielen möchte, dem empfehle ich die Seite https://www.zinsen-berechnen.de/zinseszinsrechner.php .
Ein weiteres Beispiel um meinen Punkt zu festigen, dass Zeit sehr wichtig ist: (Ermittelt mittels Zinseszinsrechner.)
Anfangskapital: 5000€
Zinssatz: 8% pro Jahr
Anlagedauer: 9 Jahre
Endkapital: ca. 10000€
Das heißt nach 9 Jahren, in denen man 8% Zinsen erhalten hat, hat man sein Anfangskapital bereits verdoppelt. Dabei geht man davon aus, dass kein neues Geld in die Anlage fließt. Investiert man indessen einen erheblichen Teil seines Geldes müsste jedem klar sein, dass das Kapital viel schneller wächst, da ihr Zinsen erhaltet und gleichzeitig selbst frisches Geld hinzufügt. Freundet man sich einmal mit dem Gedanken an, dass ein Anlagehorizont von mehreren Jahren/Jahrzehnten durchaus normal bzw. sogar empfohlen ist, dürfte der Anlage nichts mehr im Wege stehen.
Wie anfangs bereits erklärt muss nur die erste Hürde überwunden werden. Nachdem man angefangen hat, fällt es einem mit der Zeit immer leichter und man entwickelt ein Gefühl dafür. Das wichtigste ist nur überhaupt damit anzufangen!